Spätestens wenn die Muskeln nicht mehr richtig schließen und ungewollt ein paar Tropfen Urin abgehen, lernen viele eine Region des Körpers kennen, um die man sich sonst wenig kümmert. Der Beckenboden besteht aus Muskeln und stützt die Organe im Unterleib, wie Blase und Gebärmutter.
Im Beckenbodenzentrum am Krankenhaus Köln-Porz werden Menschen behandelt, die unter Inkontinenz oder einer Beckenbodenschwäche leiden. Erschlafft der Beckenboden, können Organe „verrutschen“. Bei der Blasensenkung beziehungsweise einem Blasenvorfall verschiebt sich die Harnblase in Richtung des Beckenbodens. Die betroffenen Frauen spüren ein Fremdkörpergefühl im Bereich der Scheide oder ein Druckgefühl im Unterbauch und manchmal auch Schmerzen. Vermehrter Harndrang, unwillkürlicher Harnverlust und Blasenentleerungsstörungen bis hin zum Harnverhalt können auftreten. Meist lernen Frauen ihren Beckenboden bei der Schwangerschaft kennen. Während dieser Zeit lastet das Gewicht des Babys über Monate auf der Beckenbodenmuskulatur. Auch bei der Geburt selbst, wird diese strapaziert. Daher ist eine anschließende Rückbildungsgymnastik wichtig.
Beckenbodentraining hilft dabei, nach Operationen oder einer Geburt schnell wieder eine „fitte Mitte“ zu entwickeln.
Chefärztin Dr. Mahdis Najafpour kümmert sich mit dem gynäkologischen Team und in enger Zusammenarbeit mit den chirurgischen Kolleginnen und Kollegen darum, dass der Beckenboden
schnell wieder in Form kommt. Reicht ein Training nicht, stehen auch schonende Operationsmethoden zur Verfügung.