Nicht immer Brustschmerz: Herzinfarkt-Symptome bei Frauen richtig deuten

Ein Herzinfarkt kündigt sich bei Frauen oft ganz anders an als bei Männern – und wird deshalb häufig zu spät erkannt. Statt des „klassischen“ Brustschmerzes stehen oft unspezifische Beschwerden im Vordergrund: ein allgemeines Unwohlsein, Luftnot, Übelkeit, Oberbauchschmerzen, Rückenschmerzen, Kieferschmerzen oder ein Engegefühl im Brustkorb – etwa „wie eine zu enge Jacke“. Auch vermehrtes Schwitzen kann ein Warnzeichen sein.

Diese Symptome wirken häufig diffus und werden daher leicht als Magen-Darm-Beschwerden oder harmlose Verspannungen fehlgedeutet. Im Schnitt erreichen Frauen mit Herzinfarkt etwa drei Stunden später die Notaufnahme als Männer – ein gefährlicher Zeitverlust, denn jede Minute zählt.

Auch die zugrunde liegenden Ursachen unterscheiden sich häufig: Während bei Männern meist eine lokal begrenzte Einengung der Herzkranzgefäße vorliegt, zeigen sich bei Frauen öfter langstreckige Verengungen, Gefäßkrämpfe (Spasmen), Mikrozirkulationsstörungen oder akute Gefäßeinrisse. Zudem tritt das sogenannte „Broken-Heart-Syndrom“, das einem Herzinfarkt ähnelt, fast ausschließlich bei Frauen auf.

Im Zentrum für weibliche Herz- und Gefäßmedizin nehmen wir diese Unterschiede ernst.

Wir sensibilisieren für die spezifischen Symptome bei Frauen, klären über individuelle Risikofaktoren auf und bieten eine fundierte Diagnostik – auch bei unklarer Beschwerdelage.

Unser Ziel: Frauen frühzeitig schützen und im Ernstfall die richtigen Schritte ermöglichen – schnell, gezielt und mit dem nötigen Wissen.