Koronare Herzkrankheit 

Hauptstammstenosen

Als Hauptstamm bezeichnet man den ersten Abschnitt der linken Herzkranzarterie bevor diese sich in die kräftige Vorderwand-Ader (Ramus interventricularis anterior) und die kräftige Seitenwand-Ader (Ramus circumflexus) aufteilt. Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich um einen lebenswichtigen Abschnitt der Herzkranzgefäße. Ein Verschluss dieses Gefäßabschnittes ist in der Regel nicht mit dem Leben vereinbar. Aus diesem Grund wurden noch vor einigen Jahren Engstellen am Hauptstamm ausschließlich durch eine Bypassoperation versorgt.

Durch die dramatsichen Fortschritte der interventionellen Kardiologie ist es jedoch möglich heutzutage in erfahrenen Zentren auch Engstellen am Hauptstamm schnell und sicher mit gutem Langzeitergebnis zu versorgen. Gerade bei älterne Patienten mit erhöhtem OP Risiko oder bei Patienten mit ausgeprägten Begleiterkrankungen ist das Katheterverfahren oft die einige lebensrettende Behandlungsmöglichkeit. Gemeinsam wird im Team von Kardiologen und Herzchirurgen im Vorfeld die beste Behandlung für den Patienten ausgewählt und dies ausführlich mit ihm besprochen. Ganz wichtig ist es, dass der Patient stets mit in den Entscheidungsprozess einbezogen wird.

Das erfahrene interventionelle Team im Krankenhaus Köln-Porz ist darauf spezialisiert komplexe Hauptstammstenosen zu behandeln. Stets wird neben dem reinen angiographischen Bild auch die Detailstruktur der Ader mittels intravaskulärem Ultraschall oder optischer Kohärenztomographie beurteilt. Hierdurch wird der Eingriff sicherer. Auch am Ende des Eingriffs wird die optimale Entfaltung der Stents mit diesen Methode überprüft. Hierdurch wird das gute Langzeitergebnis gesichert.

Chronische Verschlüsse von Koronararterien (CTO)

Ein plötzlicher Verschluss eines Herzkranzgefäßes führt zu einem meist schmerzhaften Herzinfarkt und muss dementsprechend notfallmäßig durch sofortige Wiederöffnung des Gefäßes behandelt werden. Bleibt das Gefäß verschlossen, stirbt der Herzmuskel ab. Durch schnelle Wiedereröffnung des Gefäßes wird der Muskel dagegen gerettet. Es gibt aber auch Situationen, in denen sich ein Gefäß über einen langen Zeitraum ganz langsam verschließt. In diesem Fall bilden sich oft „Umgehungsstraßen“ d.h. kleine Adern (sog. Kollateralen), die die Blutversorgung in Ruhe über Umwege aufrecht erhalten, so dass trotz verschlossener Ader der Herzmuskel am Leben bleibt. Vielfach reichen die Umgehungskreisläufe aber nicht aus, um den Muskel unter Belastung ausreichend zu versorgen. Dies führt dann oft zu Luftnot oder Angina pectoris bei Anstrengungen und schränkt die Leistungsfähigkeit ein. Eine Wiederöffnung kann in diesen Situationen sinnvoll sein und die Beschwerden beseitigen. Ein komplett verschlossenes Gefäß mittels Herzkatheter wieder zu eröffnen ist jedoch eine technisch anspruchsvolle, aufwändige und unter Umständen langdauernde Prozedur, die spezielle Techniken und viel Erfahrung erfordert. Aufgrund von technischen Weiterentwicklungen und neuen Materialien liegt die Erfolgsquote in erfahrenen Zentren inzwischen bei über 85 %. Ein feiner Spezialdraht muss hierzu zunächst über die Verschlussstelle manövriert werden.

In der Regel wird die Verschlussstelle über zwei Katheter, die von der Leiste oder vom Handgelenk aus zum Herzen vorgebracht werden, mit Kontrastmittel dargestellt. Anschließend wird die Verschlussstelle mit dem Draht passiert. Dies kann entweder über die verschlossene Arterie selbst (antegrad) oder von einer anderen Arterie über die „Umgehungsstraßen“ (retrograd) erfolgen. Schließlich wird das Gefäß mit einem Ballon aufgedehnt und es wird ein medikamentenbeschichteter Stent (Gefäßstütze) eingesetzt, damit die vormals verschlossene Ader dauerhaft offen bleibt.

Stark verkalkte Stenosen

Die Kardiologen im Krankenhaus Köln-Porz nutzen seit einiger Zeit das härteste Material der Welt, um „kalkharte“ Gefäßverengungen am Herzen wieder frei zu bekommen. Nur Diamanten sind nämlich an der Spitze eines winzigen Bohrers in der Lage, selbst massivste Verkalkungen in jenen feinen Gefäßen zu beseitigen, die das Herz mit Blut versorgen. Bleiben diese verhärteten Engstellen unbehandelt, ist eine Minderdurchblutung des Herzmuskels oft die Folge.

Aber nicht bei jedem verengten Herzkranzgefäß müssen die Experten gleich mit einem Diamantenbohrer anrücken. Oft finden die Mediziner nämlich nur „weiche“ Ablagerungen im Gefäß. In den meisten Fällen ist es dann absolut ausreichend, wenn ein auf einem Ballon montierter Stent („Gefäßstütze“) bis zur entsprechenden Stelle im Gefäß vorgeschoben und dort aufgedehnt wird, so dass die Arteriosklerose in die Gefäßwand gepresst werden kann.

Dieses seit 40 Jahren perfektionierte Verfahren ist die schonendste und einfachste Variante, die auch in den meisten Fällen exzellente Ergebnisse bringt. Jedoch gibt es einzelne Fälle mit sehr starker Verkalkung, bei denen diese so genannte „Ballondilatation“ alleine nicht ausreichend ist. Hier ist es selbst mit Ballondrücken von mehr als 20 bar nicht möglich, den Kalk in die Gefäßwand zu pressen. Hier kann dann der Diamant-Bohrer zum Einsatz kommen, der mit einer Geschwindigkeit von 150.000 bis 180.000 Umdrehungen pro Minute durch das Blutgefäß geführt wird. Dabei stellt sich natürlich die Frage, wie so eine Geschwindigkeit sicher im Gefäß eingesetzt werden kann, ohne Schaden anzurichten. Die Lösung bietet eine Führungsschiene, also ein feiner Draht, der zuvor im Gefäß platziert wird. Mit ihm wird die Laufbahn des Bohrers vorgeben. Der Bohrer, der übrigens wie eine winzige Olive aussieht, ist also ständig unter Kontrolle. Hierdurch wird das Verfahren sehr sicher.

Wer sich nun allerdings funkelnde Diamanten an der Bohrerspitze vorstellt, wird enttäuscht. Die Diamanten sind derart klein, dass man sie mit bloßem Auge kaum erkennen kann. Wenn sie sich dann durch die Ablagerungen im Gefäß fressen, zerkleinern sie den Kalk so fein, dass die Partikel durch den Blutstrom weitergespült und vom Körper abgebaut werden können. Es besteht also keine Gefahr, dass etwa ein Kalkklumpen durch den Bohrer gelöst wird und an einer anderen Stelle die Blutbahn verstopft. Nach dem Einsatz eines solchen Bohrers ist das Gefäß dann zwar frei, dennoch muss ein feines Medikamenten beschichtetes Drahtgeflecht („DES-Stent“) eingesetzt werden, um das Gefäß an dieser Stelle langfristig offen zu halten. Alles in allem handelt es sich somit um ein sicheres Verfahren, mit dem auch die härtesten Engstellen in den Herzkranzgefäßen beseitigt werden können.

Orbitale Atherektomie
Intravaskuläre Lithotripsie (IVL)

Druckdrahtmessung

Muss es immer ein Stent sein?

Ein Schwerpunkt des Herzkatheterteams im Krankenhaus Porz am Rhein ist die differenzierte Beurteilung von Engstellen der Herzkranzgefäße. Nicht immer müssen Engstellen mit einem Ballon oder Stent behandelt werden. In manchen Fällen ist die alleinige medikamentöse Behandlung sicherer und ein Stent kann vermieden werden.

Um unterscheiden zu können, welcher Patient tatsächlich einen Stent benötigt, wird in unklaren Fällen die sogenannte Druckdrahtmessung (FFR Fraktionelle Flussreserve) durchgeführt. Hierbei wird im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung mittels eines feinen Messdrahtes der Blutdruck vor und hinter der Engstelle während einer kurzzeitigen Medikamenteninfusion (Adenosin) registriert. Anhand der Messwerte kann dann entschieden werden, ob die Engstelle tatsächlich behandlungsbedürftig ist. Sollte dies der Fall sein, wird die Untersuchung unmittelbar mit der Stentimplantation fortgesetzt. Im anderen Fall kann auf einen Stent verzichtet werden und der Patient erhält die optimale medikamentöse Therapie.

Chest Pain Unit

Bei einer Chest Pain Unit handelt es sich um eine spezialisierte Überwachungsstation, wo Patienten mit Brustschmerz effizient behandelt werden. Die Versorgung von Patienten mit unklaren Brustschmerzen steht im Fokus, weshalb ein spezialisiertes Team an 365 Tagen rund um die Uhr zur Verfügung steht. Nach einer Vorstellung in der interdisziplinären Notfallambulanz werden die Patienten zeitnah auf die Station verlegt und an die Monitoranlage angeschlossen, um bis zur weiteren Diagnostik und Therapie überwacht zu werden. In kurzer Zeit werden weitere Untersuchungen wie beispielsweise ein Herzultraschall, eine Computertomographie des Herzens oder eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt. So kann die Dauer des Krankenaufenthaltes für die Patienten möglichst kurzgehalten werden.

Die Chest Pain Unit des Krankenhaus Köln-Porz befindet sich auf Station 7 im Hauptgebäude auf der 3. Etage. Hier sind insgesamt sechs Überwachungsplätze mit hochwertiger Monitoranlage festinstalliert.

Zusätzlich werden sechs weitere sogenannte Telemetrie-Einheiten eingesetzt, welche der mobilen Überwachung von kardiologischen Patienten dienen. Durch diese technische Ausstattung sind Patienten mit Brustschmerzen optimal versorgt und Störungen des Herz- und Kreislaufsystems können frühzeitig entdeckt werden.

In unmittelbarer Nähe der Chest Pain Unit befindet sich das Herzkatheterlabor, so dass im Notfall jederzeit direkt eine Herzkatheteruntersuchung erfolgen kann. Im Herzkatheterlabor stehen alle modernen kardiologischen Techniken zur Verfügung, um die Patienten optimal zu versorgen.

Bei unklaren Brustschmerzen können sich Patienten jederzeit direkt auch ohne ärztliche Überweisung in der interdisziplinären Notaufnahme vorstellen. Von dort werden die Patienten falls notwendig auf die Chest Pain Unit verlegt.

Ansprechpartner

Dr. med. Dennis Rottländer, MHBA, FESC
Ärztliche Leitung der Chest Pain Unit

Christina Kamke
Pflegerische Leitung der Chest Pain Unit

Stationstelefon: 02203 – 566 – 1207

Die Chest Pain Unit des Krankenhaus Köln-Porz wurde von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zertifiziert.

Kardio-Lounge

Die Klinik für Kardiologie und Elektrophysiologie hat früh die Weichen für den Trend zur ambulanten Behandlung gestellt. Mit der Eröffnung der Kardio-Lounge am 16.09.2023 sind wir auf diesem Gebiet zu einem Vorreiter in Köln und Umgebung geworden. Gemütliche Sitzgelegenheiten, schön gestaltete Zimmer mit Lounge-Charakter, die Möglichkeit etwas zu essen, sowie Fernseher und Zeitschriften machen den Aufenthalt angenehmer. Unsere Patientinnen und Patienten werden nach einer Herzkatheter-Untersuchung ohne Stent-Implantation, nach einer Schrittmacher-Implantation oder nach einer elektrischen Kardioversion noch für einige Stunden ausreichend von uns beobachtet, um dann noch am selben Tag wieder nach Hause entlassen werden zu können.  

Kölner Infarktmodell

Ursache für einen Infarkt ist ein Verschluss eines Herzkranzgefäßes, das bei Männern zu stechenden Schmerzen in der Brust führt. Das Gefäß muss dementsprechend notfallmäßig durch sofortige Wiederöffnung des Gefäßes behandelt werden. Bleibt das Gefäß verschlossen, stirbt der Herzmuskel ab.

Kardiologie nimmt Teil am Kölner Infarktmodell

Die Herzinfarktversorgung ist in ganz Köln durch ein Zusammenschluss von Kliniken und Rettungsdiensten optimiert (KIM Kölner Infarktmodell). Das Krankenhaus Köln-Porz ist mit seinen 3 Herzkathetermessplätzen und seinen erfahrenen Kardiologen eine wichtige Säule dieses Zusammenschlusses. Das Herzkatheterteam des Krankenhauses Köln-Porz steht natürlich auch außerhalb der Notfallsituationen zur Verfügung, um neben den Routineeingriffen insbesondere schwierige Fragestellungen zu bearbeiten.

Das Kölner Infarkt Modell (KIM) am Krankenhaus Köln-Porz

Das Kölner Infarkt Modell ist eine im Jahr 2005 gegründete Initiative des Rettungsdienstes der Stadt Köln sowie aller 16 Kölner Kliniken mit dem Ziel, die Versorgung von Patienten mit einem akuten Herzinfarkt zu optimieren.

Der akute Herzinfarkt ist noch immer eine der häufigsten Todesursache in Deutschland. Durch den akuten Verschluss eines Herzkranzgefäßes ist die Durchblutung von Herzmuskelgewebe vermindert bzw. unterbrochen. Ohne sofortige Behandlung kommt es zum Absterben des minderversorgten Gewebes mit Ausbildung einer Narbe.

Gemäß den Leitlinien der Europäischen sowie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie besteht die Therapie der Wahl darin, den PatientInnen möglichst schnell einer Herzkatheteruntersuchung zuzuführen. Mittels Aufweitung des Gefäßverschlusses mit einem Ballonkatheter sowie der anschließenden Implantation einer Gefäßstütze (Stent) aus Metall wird die Durchblutung des Herzmuskels wieder hergestellt. Hierbei spielt der Faktor Zeit eine entscheidende Rolle. Je länger die Durchblutungsstörung besteht, desto ausgeprägter ist der bleibende Schaden am Herzmuskel und desto höher ist die Sterblichkeit.

„Zeit ist Herzmuskel!“

Die „Klinik für Kardiologie, Elektrophysiologie und Rhythmologie“ am Krankenhaus Köln-Porz verfügt im Rahmen des Kölner Infarktmodells (KIM) über ein hochqualifiziertes Team aus KardiologInnenen und Pflegekräften, die eine 24-Stunden-Herzkatheterereitschaft an 365 Tagen im Jahr ermöglichen, damit alle PatientInnen mit einem akuten Herzinfarkt rund um die Uhr unmittelbar versorgt werden können.

Im Kölner Infarkt Modell sind alle an der Versorgung von PatientInnen beteiligten Strukturen (Rettungsdienst, Kliniken, Kardiologen und Notdienstpraxen) eng vernetzt. Durch die Etablierung eines Qualitätsmanagements, durch strukturierte interne Fortbildung sowie durch intensive Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel, die Kölner Bürgerinnen und Bürger für die Infarktproblematik zu sensibilisieren, konnte in den letzten Jahren die Versorgung der HerzinfarktpatientInnen auf ein überdurchschnittliches Niveau gesteigert werden.

Bei plötzlich auftretenden Brustschmerzen oder anderen Beschwerden, die auf einen Herzinfarkt hindeuten, muss unverzüglich über die Notrufnummer 112 der Rettungsdienst der Stadt Köln verständigt werden. Findet die NotfallmedizinerInnen Anzeichen für das Vorliegen eines akuten Herzinfarkts, wird sie die PatientInnen auf schnellstem Weg in das nächstliegende Krankenhaus mit Herzkathetermessplatz transportieren.Im Krankenhaus Köln-Porz stehen rund um die Uhr hochmoderne Herzkatheterlabore mit modernster Ausstattung bereit, besetzt mit einem in der Behandlung von akuten Herzinfarkten überaus erfahrenen KardiologInnen sowie Herzkatheterfachkräften. An Wochenenden und Feiertagen sowie nachts besteht ein Rufdienst, der bereits verständigt wird, bevor der Mensch mit Herzproblemen das Krankenhaus erreicht hat, so dass unser Notfallteam innerhalb kürzester Zeit einsatzbereit ist. Die PatientInnen werden ohne Umwege in das Herzkatheterlabor gebracht, wo unmittelbar mit der Behandlung begonnen wird. Direkt im Anschluss erfolgt eine Überwachung auf unserer Intensivstation, bevor die PatientInnen anschließend auf die Normalstation verlegt werden können. Von dort aus wird bereits die Anschlussheilbehandlung, die nach der Entlassung aus dem Krankenhaus beginnt, eingeleitet.

Behandlung verengter Herzkranzgefäße (PTCA)

Koronarangiographie hilft bei der Darstellung der Herzkranzgefäße

Die Koronarangiographie ist die Darstellung der Herzkranzgefäße mittels Kontrastmittel. Der Eingriff ist schmerzfrei und erfolgt über die Leisten- oder Armarterie.

  1. Ein dünner Katheter wird vorsichtig unter Röntgendurchleuchtung in die Mündung (Ostium) der Koronararterien geschoben,
  2. anschließend wird Kontrastmittel durch den Katheter in das Gefäß injiziert und
  3. gleichzeitig in verschiedenen Röntgenprojektionen gefilmt.

So kann die Gefäßmorphologie der Herzkranzgefäße sicher und eindeutig mit höchster Präzision dargestellt („Goldener Standard“) werden. Verengungen (Stenosen) können problemlos in Form von Kontrastmittelaussparungen identifiziert und in derselben Sitzung mittels Ballonaufdehnung (PCI) behandelt werden.

Aufweitung verengter Herzkranzgefäße

Die in der Regel schmerzfreie Aufweitung von verengten Herzkranzgefäßen (PCI) erfolgt mittels Ballontechnik. Hierbei wird ein dünner Draht durch den Katheter in das Herzkranzgefäß über die Engstelle (Stenose) bis in die Peripherie vorgeschoben. Anschließend erfolgt die Aufdehnung der Verengung mittels eines Ballons (Durchmesser 1 bis 4 Milimeter, Länge meist 1-2 Zentimeter) welcher über den Draht in die Engstelle vorgebracht wurde. In den meisten Fällen werden heute zusätzlich Stents (Abb. 1) eingesetzt, um die Engstelle langfristig offen zu halten. Stents sind feine Drahtgeflechte, die analog dem Tunnelbau, als Gefäßstütze fungieren. Neben den konventionellen Metallstents („bare metal stent“) werden heute vielfach Stents mit medikamentöser Beschichtung („drug eluting stent“) eingesetzt, die eine Narbenbildung in der Gefäßwand reduzieren.

Ein Notfallteam steht jederzeit bereit

Bei Patienten mit akutem Herzinfarkt wird im Rahmen der 24 Stunden Katheterbereitschaft unverzüglich die sofortige mechanische Wiederöffnung (Rekanalisation) des verschlossenen Herzkranzgefäßes mittels Ballonaufweitung und anschließender Stentimplantation durchgeführt (Abb. 2a-c). Die sofortige Wiedereröffnung von Koronargefäßen wird durch ein immer verfügbares Notfallteam bestehend aus erfahrenen Kardiologen und Katheterschwestern bzw. -pflegern gewährleistet.

Die katheterbasierte Akutbehandlung ist allen anderen Behandlungsmöglichkeiten deutlich überlegen und senkt die Sterblichkeit während und nach einem Herzinfarkt dramatisch. Voraussetzung hierfür ist die unverzügliche Alarmierung des Notarztes (Telefon 112). Dieser bringt dann den Patienten unmittelbar und sicher in das Herzkatheterlabor.