Diabeteszentrum (DDG)

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Prof. Dr. med. Wolfgang Holtmeier

Prof. Dr. med. Wolfgang Holtmeier

Der Diabetes mellitus umfasst mehrere Krankheitsbilder, denen ein Symptom gemeinsam ist: erhöhter Blutzucker.

Im Wesentlichen werden zwei Diabetesformen unterschieden.

Diabetes mellitus Typ 1

(Jugendlicher Diabetes, insulinabhängiger Diabetes mellitus, IDDM)
Ursache dieser Diabetesform ist eine Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse. Die Folge ist ein kompletter Insulinmangel. Das Insulin muss durch Injektionen nach einem möglichst physiologischen Muster ersetzt (substituiert) werden.

Diabetes mellitus Typ 2

Grund für die Entstehung eines Diabetes Typ 2 ist eine Insulinresistenz, die bei entsprechender genetischer Veranlagung, durch Übergewicht ausgelöst wird. Das bedeutet, dass die Körperzellen immer weniger auf Insulin ansprechen. Das Hormon kann den Zucker dann nicht mehr in die Zellen schleusen. In der Folge steigt der Blutzuckerspiegel, obwohl genügend eigenes Insulin vorhanden ist.

Typische Symptome eines Typ-2-Diabetes sind ein starkes Durstgefühl, häufiges Wasserlassen, Müdigkeit, Antriebsschwäche, Übelkeit und Schwindel. Allerdings beginnt die Krankheit meist schleichend und bleibt deshalb über Jahre hinweg oft unbemerkt, wodurch sie bereits Folgeerkrankungen wie Herzinfarkte, Schlaganfälle, Nierenschwäche, Netzhautschäden, Nerven- oder Durchblutungsstörungen verursacht haben kann. Man schätzt, dass in Deutschland 8-9% der Bevölkerung vom Typ 2 Diabetes betroffen sind; Tendenz steigend.

Zur Behandlung stehen heute verschiedene Therapiebausteine zur Verfügung. Die bekannteste Behandlungsmethode ist die Gabe von Insulin. Im Krankenhaus Porz am Rhein ist das jedoch das letzte Mittel der Wahl. Stattdessen wird mit Hilfe von neuen Medikamenten versucht die Insulinresistenz zu verbessern, so dass in vielen Fällen das Insulin sogar komplett abgesetzt werden kann. Das führt in den meisten Fällen auch zu einer erheblichen Gewichtsreduktion. Das Problem mit Insulin ist, dass Patienten weiter zunehmen und auch die Gefahr der Unterzuckerung nicht unerheblich ist. Zusätzlich werden Patienten auch über eine Änderung des Lebensstils und Ernährungsgewohnheiten geschult.

Welche Behandlung sich für wen eignet, ist jedoch individuell verschieden. Im Krankenhaus Porz am Rhein entscheiden das Arzt und Patient nach einem ausführlichen Gespräch und einer intensiven Untersuchung gemeinsam.

Diabetische Spätkomplikationen können gefährlich werden

Die Behandlung des Diabetes mellitus hat eine besondere gesundheitspolitische Bedeutung: Seit Einführung des Insulins in die Diabetesbehandlung vor etwa 75 Jahren ist das Coma diabeticum als Todesursache für Diabetiker kontinuierlich zurückgegangen und spielt heute kaum noch eine Rolle. Von besonderer Bedeutung für die Patienten selbst und für das Gesundheitswesen sind die diabetischen Spätkomplikationen. Über lange Zeit erhöhte Blutzuckerspiegel führen zu diabetestypischen Veränderungen an den großen und kleinen Blutgefäßen sowie an den Nerven.

  • Diabetiker haben im Vergleich zu Patienten ohne diese Stoffwechselstörung ein 1.000-fach erhöhtes Risiko einer Augenhintergrundveränderung (Retinopathie): Diabetes mellitus ist die häufigste Ursache für Erblindung.
  • Ein 8-fach erhöhtes Risiko einer Nierenfunktionsstörung (Nephropathie)
  • Ein 12-fach erhöhtes Risiko einer Nervenstörung (Neuropathie)
  • Ein bis zu 20-fach erhöhtes Risiko einer Beinamputation (28.000 Amputationen jährlich in der Folge eines diabetischen Fußsyndroms)
  • Ein 2- bis 3-fach erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und 2-fach erhöhtes Risiko für Schlaganfälle

Bei schlecht eingestelltem Diabetes kommt es in der Schwangerschaft zu Komplikationen sowie kindlichen Missbildungen. Nach einer schwedischen Studie sind der Diabetes mellitus und seine Folgekrankheiten für bis zu 30 % der Krankenhauskosten verantwortlich.

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